Voraussetzungen für Käfig und Auslauf

Erst einmal muss man sich vor Anschaffung der neuen Mitbewohner im Klaren sein, dass Kaninchen Tiere sind, die von Natur aus einen grossen Bewegungsdrang haben, und unbedingt Platz zum flitzen, Haken schlagen und auch mal gegenseitigem Jagen haben müssen. Mit einem Käfig mit den Standardmassen von 100x50 und der Verbreiteten Meinung "Die dürfen täglich eine Stunde laufen, manchmal mehr, das reicht", ist den Tieren bei weitem nicht Genüge getan.

Allein der Verdauungsapparat der Tiere ist darauf ausgelegt, die Nahrung nur DANN zu verdauen und weiterzutransportieren, wenn sich die Tiere genug bewegen können, denn somit führt Mangel an Auslauf oft zu Verstopfung oder gar Kolliken. Kaninchen haben nämlich einen sog. Stopfmagen, das Fressen wird nur weitergeschoben, wenn neues hinterherkommt, aus dem Grund muss immer genug Heu zur Verfügung stehen. Dazu mehr bei den Fütterungsempfehlungen.


Um den Kaninchen gerecht zu werden, sollte der Käfig mindestens die Abmessungen 120x50 haben, und zusätzlicher Auslauf auf nicht rutschigem Boden von mindestens 6 Stunden am Tag gewährleistet sein.
Auf Parkett, Laminat oder PCV ist es eine einfache Lösung, alte Teppiche oder Decken auszulegen, die durch Anti-Rutschmatten oder z.B. Steine an den Ecken, fixiert sind.
Viele Leute sagen "meine Kaninchen kommen mit dem rutschigen Boden super klar".
Ja, mit der Zeit passen sich die Tiere den widrigen umständen an, und vermeiden es, sich richtig auszutoben. Aber auch dann können folgenschwere Unfälle passieren, wie z.B die Geschichte von Freddys Beinbruch belegt.

Andere Verletzungsgefahren sollten beseitigt werden, wie z.B. eine leicht geöffnete Schublade, in der sich die Tiere mit den Beinchen verheddern können, (selbiges gilt für Teppichfransen) oder herumliegende Plastiktragetaschen, die, ausser evtl. tödlichen Darmverschlüssen nach dem Fressen eine Einladung darstellen, doch einmal hineinzukriechen, dann aber nicht wieder herauszufinden, sich zu verheddern und zu ersticken.
Eine Heuraufe, in die Kaninchen ihren Kopf stecken können oder ganz hineinspringen, hat schon manchen Hoppler Gesundheit oder Leben gekostet, nämlich dann, wenn ein Tier sich in den Stäben der Raufe verfangen hat, und nicht mehr herausfand.

Türen sollten nicht ruckartig aufgerissen werden, da manche Racker bevorzugt dahinter schlafen.


Vorsorge:

Türen und Schrankecken, sowie Aussenecken von Wänden, kann man prima mit Eckschonern aus dem Baumarkt schützen, sie brauchen nur angeklebt/genagelt oder mit Silikon befestigt zu werden.

Giftige Zimmerpflanzen unbedingt entfernen, da diese gefressen werden könnten.

Für die Kaninchentoiletten auf Katzenstreu dringend verzichten, da auch dieses probiert wird, im Magen klumpt und zum Tode führen kann. DAvon abgesehen steht Katzenstreu in Amerika unter Verdacht, bei Nagern Leberschäden zu verursachen.
Die Alternativen dazu finden Shome.t-online.de/home/michicausthome.t-online.de/home/michicausthome.t-online.de/home/michicaustie unter Einstreu.


KABEL sollten dringend gesichert werden, zum einen zur Sicherheit für die Hoppler, zum anderen, damit man nicht plötzlich ohne Telefon, Fernseher oder PC leben muss.
Kabel kann man gut unter extra im Handel dafür erhältlichen Kabelleisten über oder in der Fussleiste verlegen.
Ebenfalls günstig sind Kabelrohre, in jeden Baumarkt in der Elektroabteilung erhältlich.

Wenn man nun die Wohnung so kaninchensicher eingerichtet hat, spricht nichts mehr gegen ein Leben ohne Käfig, wie es von vielen modernen Tierheimen sogar als Bedingung für die Abgabe von Tieren gefordert wird.

Der Käfig kann als Rückzugsmöglichkeit, Kaninchentoilette oder vorübergehende Unterbringungsmöglichkeit, z.B. bem Staubsaugen, dienen.

Eine andere gute Lösung ist es, den Kaninchen einen Teil des Zimmers abzutrennen, und ein Innengehege zu bauen.
So haben die Tiere mehr Platz, und ruinieren keine Möbel.
Wenn die Hausgenossen aber ausser der Gehegehaltung keinen Auslauf erhalten sollen, muss das Gehege für 2 Kaninchen mindestens 4, besser 6 qm aufweisen.

Um ein Zimmergehege zu bauen, kann man z.B. über dem Teppich PVC verlegen, auf diese wiederum entweder Einstreu oder auch Flickenteppiche, Teppichreste oder alte Decken.
Dies spart Müll, und man kann sie immer wieder nach der Wäsche benutzen.
Die Teppiche fixiert man gegen verrutschen, indem man Toiletten oder Steine daraufstellt.
Eine Selbstbauanleitung für einen Etagenkäfig findet sich HIER (FRASSI LINK(in Arbeit))

Heike Drapatz

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