Die 4 Ara-Gattungen mit den insgesamt 17 lebenden Arten sind auf dem mittel- und südamerikanischen Kontinent einschließlich einigen wenigen Küstenbereichen vorgelagerten Inseln beheimatet.
Lebensweise in freier Natur
Die Araarten bevorzugen
als Hauptnahrungsmittel die verschiedenartigen Palmnüsse, wobei viele der
hartschaligen Nüsse nur von den großen Arten geöffnet und gefressen
werden können. Die Aras haben gegenüber anderen Vogelarten oder artverwandten
Arten daher den Vorteil, dass die in Reife stehenden Fruchtbäume allein
von ihnen abgeerntet werden können. Andere Vögel und Tiere sind nicht
in der Lage, diese harten Nüsse zu knacken. Die Gewohnheit Palmfrüchte
zu fressen, bietet den Aras gegenüber kleineren Papageien einen bemerkenswerten
Vorteil. Bekanntlich hängen die Früchte der Palmen am obersten Ende
des bis zu 30 Meter hohen Stammes, dessen Spitze kaum ein Raubtier oder Reptil,
das sich auf den Fang von Vögeln spezialisiert hat erreichen kann. Die
langen, glatten Stämme bieten so den besten Schutz gegen Feinde. Selbstverständlich
werden aber nicht nur Palmnüsse von den Tieren gefressen. Sämtliche
wildwachsenden Früchte, Beeren sowie Blatt- und Blütenknospen dienen
ebenfalls als Nahrung, so das man das von den Vögeln aufgenommene Futter
durchaus als vielseitig und nährstoffreich bezeichnen kann.
Der Tagesablauf, überhaupt der ganze Lebensablauf der Aras ist sehr geregelt
und läuft schematisch ab.
In den Abendstunden fliegen die Aras in Schwärmen von 4-20 Tieren zu ihren
Schlafbäumen, die in der Regel in den Sümpfen, Lichtungen oder angrenzenden
Vegetationen liegen. Diese Schlafbäume können, genau wie die Futterbäume,
eine Höhe von 30 Metern erreichen und zudem meist schon abgestorben sind.
Morgens suchen die Aras ihre Futterbäume auf, wo sie in Ruhe fressen.
In den heißen Mittagsstunden ruhen die Vögel und widmen sich ausgiebig
der Gefiederpflege. Da es zudem sehr soziale Tiere sind, gehört das Putzen
und Kraulen im Kopf und Nackenbereich untereinander genauso dazu. Dies ist ein
fester Bestandteil ihres Soziallebens und festigt den Zusammenhalt im Schwarm.
Am späten Nachmittag erfolgt der Rückflug zu den Schläfplätzen,
wobei zeitweilig, aber auch regelmäßig Uferböschungen abgeflogen
werden, um von den Mineralstoff- und Salzhaltigen Böden zu fressen.
Die Geschlechtsreife tritt in etwa ab dem 5. Lebensjahr ein.
Der Beginn der Brutzeit ist fest an die Regenzeit gekoppelt. Inwieweit die Aras
die bereits in den Vorjahren genutzten Brutstätten wieder annehmen oder
jährlich neue angelegt werden, konnte auch noch nicht geklärt werden.
Da die großen Araarten geräumige Höhlen zur Jungenaufzucht benötigen,
finden sich geeignete Nistplätze meistens nur in großen Bäumen
oder abgestorbenen Palmen.
Von der Ablage des ersten Eis bis zum Schlüpfen der Jungtiere vergehen
30 Tage, da nicht immer schon nach Ablage des ersten Eis intensiv gebrütet
wird. Die Nestlingszeit der Jungen kann bis zu 110 Tage betragen. Nach dem Ausfliegen
wird der Nachwuchs noch 30 Tage lang von den Alttieren gefüttert. Anschließend
erfolgt die Eingliederung in den Schwarm, wobei der Familienverband noch längere
Zeit in der Gruppe entweder durch enges Beisammensitzen odem engem Zusammenfliegen
zu erkennen ist.
Artenschutz
Das Washingtoner Artenschutzabkommen ist sehr wichtig für die Aras, da viele Araarten vom Aussterben berdoht sind. Besonders der Spix, sowie der Hyazinthara.
Copyright: Wilfried
Groenewold (TDGroenewold@t-online.de)
Der Spixara (Cyanopsitta
spixii) ist äußerst selten. Anfang des Jahres 1988 wurde der letzte
freilebende Vogel eingefangen. Mittlerweile wird versucht den Spixara wieder
anzusiedeln
Weitere Informationen rund um den Spixara gibt es hier: http://www.bluemacaws.org/spixde.htm
Aras als Heimtiere
Aus der großen Familie
der Papageien sind die Aras besonders empfehlenswerte Pfleglinge, die sich bei
Artgerechter Unterbringung durchaus zu liebenswürdigen Hausgenossen entwickeln.
Die großen Aras erreichen sitzend eine Höhe bis zu einem Meter, das
bedeutet, dass man für den Käfig die Maße 3m*6m in der Grundfläche,
sowie 2m hoch benötigt. Die Gitterstäbe sollten mindestens eine Stärke
von 3mm haben und aus einem stabilen Material bestehen. Der Käfig sollte
begehbar sein, damit die Vögel ohne Probleme aus dem Käfig kommt und
damit man ohne Probleme in jede Ecke des Käfigs kommt.
Die Futter- und Trinkgefäße sollten sich in Sitzplatzhöhe befinden
und stabil sein und so angebracht werden, dass sie von den Vögeln nicht
verschoben oder umgekippt werden können. Es empfiehlt sich einen Käfig
zu kaufen, in dem eine Schublade als Bodenteil eingenbaut ist, die man mit wenigen
Handgriffen reinigen kann. Als Sitzmöglichkeiten bietet ma am besten Naturäste
in unterschiedlicher Stärke an, wobei die dünnsten Äste nur so
stark sein sollten, dass sie mit den Zehen nicht umgriffen werden können.
Nach dem kauf bringt man die erworbenen Aras auf dem kürzesten Weg in ihr
neues Domizil. Man sollte versuchen den Ara in seinen Käfig zu bringen,
ohne ihn anzufassen. Das der Käfig zuvor entsprechend eingerichtet wurde,
versteht sich von selbst. Nachdem der Vogel seine neue Behausung bezogen hat,
sollte man ihn die ersten Tage vollständig in Ruhe lassen. Der Käfig
sollte an einem hellen zugfreien Platz stehen, jedoch nicht in unmittelbarer
Nähe eines Heizkörpers, denn die beim Heizen aufsteigende Warmluft
trocknet die Haut des Vogels aus und führt zu Juckreizen, was wiederum
sehr leicht anlass zum Federfressen oder Federrupfen sein könnte.
Wie bei allen Papageienvögel darf man Aras nicht alleine halten da Einzelhaltung
zu psyschischen Schäden und verhaltensstöhrungen Führt.
Nachdem die Aras sich mit ihrer neuen Umgebung und dem Pfleger vertraut gemacht
haben, kann man ihnen den ersten Ausflug aus ihrer Behausung gestatten. Haben
sie es erstmal gelernt, selbstständig den Käfig zu verlassen und ebenso
in die Behausung zurückzukommen, so werden ihnen solche Täglichen
Freiflüge bald zur Gewohnheit.
Den meisten Aras bereitet es eine große Freude, wenn sie an lauen Sommertagen
im Regen stehen. Sie plustern dabei das Gefieder und schlagen oft Purzelbäume,
damit das Wasser, alle Körperteile erreichen kann. Nicht jeder Vogel kann
so gehalten werden, das er sich dem Regen aussetzten kann. Da aber für
das Gefieder des Aras ein Regen oder Duschbad sehr wichtig ist, sollte man mindestens
einmal besser zweimal den Vogel mit Wasserzerstäuber besprühen. Auch
kann man sie Unter der Dusche mit einem Weich eingestelletem, nicht zu hartem
Wasserstrahl bespritzen.
Copyright: Torben Petersen
(Prof.Stress@gmx.de)
Ein Gelbbrustara (Ara ararauna) bei der täglichen Gefiederpflege
Aras können ein hohes Lebensalter erreichen. In Gefangenschaft ist ein
Alter von 50-60 Jahren keine Seltenheit.
Der Ara wechselt jährlich einen Teil seines Federkleides. Das Großgefieder
so wie die Schwung und Schwanzfedern werden innerhalb von 2 Jahren erneuert.
Die Mauser ist ein ständiger Prozess, sprich der Vogel verliert ständig
Federn und es wachsen neue nach. Im Frühjahr sowie im Herbst erreicht die
Mauser ihren Höhepunkt. In diesen Hochzeiten ist der Vogel anfälliger,
da sein Stoffwechsel erhöht werden muß, um all die neuen Federn bieten
zu können. In dieser Zeit kann man ihnen helfen, indem man ihnen zusätzliche
Mineralien, sowie Spurenelmente und Vitamine in Form von Futter- oder Trinkzusätzen
anbietet.
Diese Hochpunkte der Mauser sollten nach etwa 6-8 Wochen überwunden sein.
Auch werden durch die Mauser keine kahlen Stellen sichtbar. Sollten kahle Stellen
sichtbar werden, ist sofort der Tierarzt auzusuchen.
Das Futter für die in Gefangenschaft gehaltenen Aras sollte aus folgenden
Bestandteilen bestehen: Sonnenblumenkerne, div. Hirsesorten, Glanz, sehr wenig
Hanf, geschälter Reis, Mais, Erdnüsse, Wallnüsse, Haselnüsse,
Paranüsse, Zierbelnüsse, Weizen, Hafer, Kürbiskerne und Bucheneckern.
Diese Futtersorten gelten als sogenanntes Grundfutter und müssen den Tieren
ständig zur Verfügung stehen. Zusätzlich zum Grundfutter müssen
auch noch diverse Obst und Gemüsesorten gefüttert werden, wie z.B.:
Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Johannisbeeren, Pfirsiche, Orangen, Tomaten,
Gurken, Spinat, Salat oder Möhren. Dieses Zusatzfutter ist sehr wichtig,
da es zum einen nicht dick macht, sondern auch lebenswichtige Vitamine, Spurenelemente
und Mineralien enthält. Die Früchte sollten nur sehr gründlich
abgewaschen werden, ansonsten aber nicht geschält werden, da sich unter
der Schale die meisten Vitamine befinden. Die Grundnahrung kann aber bei verschiedenen
Arten auch etwas abweichen.
Äste zum beknabbern , besonders von unbehandelten Obstbäumen sowie
Buchen oder Weiden dürfen auch nicht fehlen. Durch das abnagen der Rinde
werden nicht nur zusätzlich lebenswichtige Mineralien aufgenommen, sondern
sie sind auch eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Ebenso darf in keinem
Käfig ein Kalkstein fehlen.
Aras sind hochintelligente Papageien, die durch eine zu sterile und eintönige
Umgebung verkümmern. In freier Natur sind sie stundenlang damit beschäftigt
Nahrung zu suchen, was aber in unserer Obhut nicht mehr nötig ist. Daher
wollen sie immer beschäftigt werden. Die Beschäftigung unter 2 Partnervögeln
ist genauso wichtig wie anderweitige Beschäftigungsmöglichkeiten.
Erkundungstouren durch die Wohnung müssen deshalb auf dem Tagesplan stehen,
aber dabei ist auch Vorsicht geboten. Die neugierigen Aras können sich
schnell verletzten, wenn sie etwa Gegenstände aus Plastik zerstören.
Deshalb ist immer ein Auge auf die im Freiflug befindlichen Tiere zu werfen.
Befinden sich die Tiere in einer Freivoliere, so können allerlei Äste
sowie Seile vielfältige Möglichkeiten bieten die Freizeit sinnvoll
zu verbringen.
Copyright Text: Katharina Lorsche